Sichere Amalgam-
entfernung

Amalgam entfernen beim Spezialisten in München

Amalgamsanierung

Füllungen aus Amalgam waren aufgrund ihrer mechanischen Stabilität lange Zeit das Mittel der Wahl der Zahnmedizin. Das Legierungspulver des dentalen Amalgams kann neben seinen Bestandteilen Silber, Zinn, Kupfer und Zink bis zu 50% des giftigen Schwermetalls Quecksilber (Hg) enthalten. Elementares/metallisches Quecksilber ist ein schon bei Zimmertemperatur flüssiges Metall mit sehr hohem Dampfdruck. Dieser Zustand ist dafür verantwortlich, dass bei Zimmer- bzw. Mundtemperatur permanent Dämpfe aus dem Material austreten können. Somit ist neben dem laut Studien vergleichsweise weniger gefährlichen Verschlucken des mechanischen Mirkroabriebes bei der Kaubelastung und elektrostatischen Wechselwirkungen mit anderen in der Mundhöhle verwendeten Metallen vor allem das chronische Einatmen der hochgiftigen Quecksilberdämpfe von Bedeutung. Dies ist seit 1991 durch eine WHO Studie bestätigt. Der farb- und geruchslose Quecksilberdampf passiert so gut wie jede Barriere (Lunge, Schleimhaut, Haut…), auch Latexhandschuhe stellen nur einen begrenzten Schutz dar. In der Praxis ist die Verwendung in einigen Industrieländern mittlerweile vollständig verboten (z.B: Norwegen, Schweden, Dänemark. Hier in Deutschland gilt das Verbot bislang nur für Schwangere, Stillende und Kinder (<15 Jahre), hochgradig Nierengeschädigte und nachgewiesener Unverträglichkeit (Immunreaktion durch Proteinbindung und Hapten-Bildung). Bei allen anderen Patienten ist die Verwendung (im Seitenzahngebiet) nach wie vor zugelassen und wird auch weiterhin praktiziert. Im Rahmen der Entfernung muss das Amalgam jedoch aus dem Abwasser abgeschieden und unter hohen Sicherheitsbestimmungen als Sondermüll entsorgt werden. (Europäische Quecksilberverordnung (EU 2017/852), 1. Juli 2018). Obwohl es sich um einen mechanisch sehr langlebigen Füllungswerkstoff handelt, lohnt sich somit aus toxikologischer und immunologischer Sicht ein kritischerer Blick.

In Abhängigkeit von der Anzahl und Qualität, aber vor allem dem individuellen Entgiftungspotential eines Organismus reichern sich Schwermetalle wie Quecksilber in Organen, Gehirnzellen (v.a. Hypophyse), (Nerven-)Zellen, Fettgewebe etc. an und können so meist chronische gesundheitliche Belastungen bzw. Erkrankungen zur Folge haben. Eine Schwermetallbelastung kann eine mögliche Ursache für diffuse Symptome wie chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Migräne und Nierenleiden darstellen.
Auch eine Beteiligung an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen, neurologischem bzw. neurodegenerativem Leiden, Störung verschiedener Organfunktionen (Schilddrüse, Magen-Darm-Trakt, Gehirn), Verminderung der Mitochondrienfunktion (Energiehaushalt), Veränderung des Mikrobioms sind Gegenstand der umweltmedizinischen Diskussion (weitere Informationen unter https://www.ig-umwelt-zahnmedizin.de).

Aus diesen Gründen sollte aus integrativ-biologischer Sicht eine sichere Amalgamentfernung zur toxikologischen und immunologischen Entlastung diskutiert werden. Diese setzt sich in unserem Konzept aus mehreren elementaren Säulen zusammen:

  • der sicheren intraoralen Entfernung
  • dem Ersatz durch immunologisch und toxikologisch möglichst unbedenklichen Materialien
  • einem begleitenden systemischen Ausleitungsprotokoll der Schwermetallablagerungen
  • Sichere intraorale Amalgamentfernung unter maximal möglichen Schutzmaßnahmen für die Patient*innen und das Personal
  • Kofferdamm zur möglichst optimalen Isolation der Mundhöhle unter optimaler extra- und intraoraler Absaugung und Vermeidung eines Verschluckens des Bohrabriebes
  • Goldschutzmasken zur Verhinderung des Einatmens von Aerosolen und toxischen Dämpfen
  • Schutzbrillen
  • substanzschonendes randständiges umschneiden der Füllungen und vorsichtiges Aushebeln möglichst großer Füllungsfragmente zur Verminderung von Bohrstaub
  • niedrigtouriges, stark wassergekühltes Bohren zur Reduktion von Dämpfen
  • optimale Reinigung der Restzahnsubstanz
  • schrittweise Entfernung zur Verminderung der Belastung
  • optimal belüftete Räume für ausreichend Sauerstoffzufuhr

So lässt sich eine starke Reduktion der mit Amalgam in Verbindung stehenden Belastung durch die Entfernung erreichen.
Je nach Gesundheitszustand unserer Patienten, aber auch der individuellen Defektgröße wird zumeist bereits vorab der Ersatz durch eine situationsindividuelle, immunologisch und toxikologisch unbedenkliche Alternative festgelegt, die selbstverständlich auch aus mechanischer und ästhetischer Sicht einer zeitgemäßen Versorgung entspricht.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit zur Keramikfüllung, Keramik (Teil-)Kronen, Langzeitprovisorien, kleinerflächigen Kompositaufbauten und temporären Zementfüllungen.

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