Der Mensch ist ein sich selbst regulierendes biologisches System: 100 Billionen Zellen bilden ein gigantisches Netzwerk und müssen ihre Aktivitäten untereinander so abstimmen, dass das Ergebnis ein wohlfunktionierendes Gesamtsystem ist.

Regulation –
die erste Grundlage der
integrativ-biologischen Zahnmedizin

Der Mensch ist ein sich selbst regulierendes biologisches System: 100 Billionen Zellen bilden ein gigantisches Netzwerk und müssen ihre Aktivitäten untereinander so abstimmen, dass das Ergebnis ein wohlfunktionierendes Gesamtsystem ist. So ein System kann nur funktionieren, wenn es hochkomplex vernetzt ist. Es besteht deshalb aus zahlreichen Unter- und Teilsystemen. Zwischen diesen besteht intensive Wechselwirkungen in Form von

  • materiellem Austausch – deshalb essen wir, um nicht zu verhungern
  • biochemischem Austausch – deshalb vermeiden wir Schadstoffe, um uns nicht zu vergiften
  • informatorischen Austausch – deshalb schlafen wir, um nicht in innere Unordnung zu zerfallen.

Die Idee eines in bestimmter Weise gesteuerten Organisationsmusters, das typisch für ein bestimmtes Krankheitsbild ist, steht im Mittelpunkt dieser Denkmodellen aus Kybernetik und Steuerungstechnik.

Gerade chronische Belastungen und chronische Reizeinwirkungen – wie Umweltgifte oder die stummen Entzündungen Im Zahn-Kieferbereich – verändern die Antwortreaktionen des Organismus auf dreifache Weise. Sie können

  • Regulationsmuster nach unten verändern, also hemmen und blockieren. Blockierte und gehemmte biologische Regelkreise können wir degenerativen Erscheinungen zuordnen, wie allen Arten von Krebs, chronischer Müdigkeit (Chronic Fatigue Syndrome CFS), Multipler Sklerose (MS) und Parkinson.
  • Regulationsmuster nach oben verändern, also übersteuern. Dies kann zu allergischen und rheumatischen Krankheitserscheinungen führen. Auch die stark zunehmenden Umwelterkrankungen und die „Multiple Chemical Sensitivity- MCS“ gehören dazu.
  • Regulationsmuster destabilisieren und labilisieren. Dies kann zu vegetativen Erschöpfungssyndromen und auch Herzrhythmusstörungen oder neuralgiformen Beschwerdebildern führen. Auch völlig unerklärliche Symptome werden dadurch ausgelöst.

Mein  Patient Herr V.T. hat seit sechs Monaten plötzlich Wasseransammlungen an den Fußgelenken. Der sportliche Mann kann kaum mehr gehen und stellt nach den vergeblichen Bemühungen seiner Ärzte im Alter von 43 Jahren bei seiner Versicherung Antrag auf Berufsunfähigkeit. Was zeigt meine Untersuchung? Die Regulation seines Immunsystems wird stark labilisiert duch die unterschwellige, aber seit Jahren andauernde Belastung aus

  • unverträglichen Zahnmetallen
  • einem wurzelgefüllten Backenzahn
  • und einer Kieferostitzs/NICO

Wie ist mein Vorschlag und mein Behandlungskonzept? Das gestresste Regulationsmuster könnte sich beruhigen, wenn die chronischen Stressoren Zahnmetalle, Zahntoxine und Kieferostitis beseitigt sind. Kann mein Vorschalg erfolgreich sein, da doch keinerlei Verbindungen zwischen den Füßen und den Zähnen bestehen? Diese Frage beantwortet Herr T. spontan bereits einige Tage nach der Sanierung mit folgendem Schreiben. Dabei habe ich durch meine zahnärtlichen Maßnahmen lediglich die Entgleisung der Regulation rückgängig gemacht. Der Rest  „passiert wie von selbst“.

Sehr geehrter Herr Dr. L.,

anbei mein Krankheitsverlauf kurz zusammengefasst:

Ich hatte seit Dezember 2005 bis zum Tag Ihrer Behandlung extreme Hautauschläge an beiden Füßen und sehr starke Wasseransammlungen, verbunden mit sehr starkem Juckreiz; offene Füße mit Wasseraustritt durch das Aufkratzen; Juckreiz kaum zum Aushalten.

Durch die Krankheit an den Füßen bin ich körperlich und psychisch nicht in der Lage gewesen zu arbeiten. Keine Konzentration mehr möglich.

Nach Entfernen eines toten Zahnes und Austausch der Goldfüllungen in den nächsten Tagen schon eine Verbesserung von ca. 80 %.

Merksatz für den Betroffenen:

  • Leben heißt, auf Reize reagieren. 
  • Gesund sein heißt, auf Reize richtig reagieren. 
  • Störfelder sind in der Lage, diese Reizbeantwortung zu stören.

Der entscheidende Wandel in der Regualtionsmedizin besteht in der Erkenntnis, dass die Natur „erbarmungslos nichtlinear“ ist. Der Durchbruch gelang Pof. Prigogine. Er erhielt 1977 den Nobelpreis für Chemie. In seinem Buch „Vom Sein zum Werden“  beschreibt er die Dynamik, von der Gesundsein und Kranksein abhängig sind: In den sechziger Jahren entdeckte er, dass Systeme fern vom Gleichgewicht durch nichtlineare Gleichungen beschrieben werden müssen. Die klare Erkenntnis dieser Verbindung zwischen „fern vom Gleichgewicht“ und „Nichtlinearität“ eröffnete einen Weg der Forschung, der später in der Theorie der Selbstorganisation seinen Höhepunkt erlebte.

Das beste Beispiel eines Regulationssystems ist die Pupille des Auges. Blicken wir direkt in die Sonne, wird sich in die Pupille auf Grund des Lichtreizes sofort zusammen ziehen und verkleinern. Dies ist die völlig normale und gesunde Form der Regulation.  Ist auf Grund einer Nervenlähmung das Zusammenziehen der Pupille nicht möglich, wird die Netzhaut des Auges durch den Lichtreiz beschädigt. Wir folgern aus diesem Beispiel, dass die Gesundheit von Organen nur dann erhalten bleibt, wenn die damit verbundenen Regulationen intakt sind.

Wenn wir erkannt haben, welchen Stellenwert die Frage: Was stört die Regulation? in der Medizin einnimmt, liegt auch die richtige Antwort nicht mehr weit: Die Regulation wird in erster Linie gestört durch chronische Belastungen. Und diese können sowohl chronisch-entzündlicher als auch chronisch-toxischer Natur sein.

Beide Belastungsfaktoren finden wir stark ausgeprägt im Zahn- und Kieferbereich, denn keine andere medizinische Fachrichtung manipuliert so viel an dem ihm anvertrauten Organ herum wie die Zahnärzte: Füllungsmaterialien aus Amalgam und Kunststoffen, Metalle aus denen Kronen und Brücken hergestellt werden, Zahnextraktionen und Weisheitszahnoperationen, Zahnfleischentzündungen und Implantate. Dass all dies notwendig ist zur Schmerzvermeidung und Wiederherstellung der Kaufähigkeit, ist natürlich nicht Schuld der Zahnärzte, sondern geht zu Lasten der Zivilisationskost, der Fehlernährung und der modernen Lebensweise.

Merksatz für den Betroffenen:

  • Zahnärzte haben gelernt ihre Maßnahmen so durchzuführen, dass sie der Zahnerhaltung dienen.
  • Sie haben aber nicht gelernt, sich mit ihren Maßnahmen an der individuellen Regulationsfähigkeit des Patienten zu orientieren.

Die gleiche Maßnahme muss aber nicht bei allen Menschen in gleicher Form belastend wirken. Die Reaktion ist abhängig von den individuellen Mustern, zum Beispiel wie stark der Organismus vorbelastet ist durch Erkrankungen, Impfungen, erbliche Dispositionen, andere Umweltgifte etc. Es ist also denkbar, dass ein Patient mit stabiler Regulation mehrere wurzelbehandelte Zähne problemlos verträgt. Der gleiche Befund kann aber bei einem geschwächten Patienten – mit einer Regulation zu entzündlichen und überschießenden Mustern – zu erheblichen rheumatischen Beschwerden führen.

  • Beide Aussagen über eine quecksilberhaltige Amalgamfüllung sind also gleich falsch:
  • Eine perfekt gelegte Amalgamfüllung ist nie ein Problem!
  • Eine Amalgamfüllung ist immer ein toxisches Störfeld und muss immer entfernt werden!

Diese individuell unterschiedliche Verhaltensweise ist nur aus der Sicht der Ganzheitsmedizin verständlich. Mit einem einfachen Ursache-Wirkungs-Denken lässt sich das komplexe Steuerungssystem des Organismus nicht mehr erfassen. Wir müssen bei den Störfeldwirkungen immer mehrere Faktoren und deren Auswirkung auf das Gesamtsystem berücksichtigen. Dies macht die Diagnose von störfeldbedingten Erkrankungen für den Therapeuten langwierig und vielschichtig. Es macht aber auch den Therapieerfolg ebenso  faszinierend in seinen vielfältigen Erfolgen, wie es meine Patientin Frau D. M., Alter 68 Jahre, berichten kann:

„Nach Entfernung aller wurzelbehandelten Zähne und entzündlicher Störfelder vor 3 Jahren habe ich folgende – gleich bleibende – Veränderungen registriert: Die Arthrose beidseitig an den Fingergelenken und am rechten Handgelenk ist zum Stillstand gekommen, und ich bin schmerzfrei. Meine nervösen Herzrhythmusstörungen sind deutlich geringer geworden. Meine allgemeine Leistungsfähigkeit hat sich deutlich verbessert.“

Für die Schulmedizin kann es gar nicht glaubhaft sein, dass durch die Einzelmaßnahme „Zahnsanierung“ gleichzeitig drei völlig unterschiedliche Krankheitsbereiche geheilt werden.Wenn man aber das System der Regulation verstanden hat, ist dieser Vorgang ein völlig normaler medizinischer Prozesses, der aus vier Schritten besteht:

  • Die Zahnsanierung entfernt einen chronischen Reiz.
  • Die Eliminierung des chronischen Reizes bringt die Regulation dazu, ihre immunologischen – siehe Rheuma – ihre vegetativen – siehe Herzrhythmusstörungen – und ihre psycho-emotionalen –siehe allgemeine Leistungsfähigkeit – Muster zu verbessern und zu normalisieren.
  • Innerhalb der Zellen laufen jetzt die Regulationsmuster zum Selbsterhalt viel besser ab.
  • Dadurch verschwinden die Beschwerden der Patientin in Form einer Selbstheilung: Ein schönes Beispiel einer gelungenen Salutogenese.

Der Therapieerfolg ist auch nach Jahren noch stabil vorhanden, da er nicht von Medikamenteneinnahme abhängig war und auch keine Nebenwirkungen auftreten. Die Heilung der Patientin ist auf indirektem Wege eingetreten, ohne Rheumamittel, ohne Herzmedikamente und ohne vegetativ dämpfende Psychopharmaka.

  • Die geglückte Sanierung dieser Patientin mahnt, bei jeder Art von spezifischer Erkrankung an ganzheitliche Störfeldbelastungen zu denken.